Der Lebenslauf (auch: CV – Curriculum Vitae) ist das Datenblatt zu Ihrer Person. Er enthält alle Fakten und dient hauptsächlich der Information. Die perfekte Bewerbung beginnt mit einem perfekten Lebenslauf.
Kurz gefasst:
Der Lebenslauf darf keine bloße Abfolge Ihrer Stationen sein, sondern soll die wichtigen Informationen Ihrer Bewerbung schnell erfassbar darstellen. Es gibt keinen Zwang, chronologisch vorzugehen oder wirklich alle Details Ihres Lebens zu erfassen. Wieder hilft es, sich der Frage zu stellen: Was interessiert den Leser wirklich?
Nochmal ausführlicher:
Wie baue ich einen Lebenslauf sinnvoll auf?
Den Lebenslauf sinnvoll aufzubauen, ist in manchen Fällen wirklich nicht einfach. Grundsätzlich ist, nach der alten Weisheit: „Wichtiges nach vorn!“ vorzugehen. Ein klassischer Fehler: Am Anfang war die Grundschule und am Ende kommt Sonstiges. Studium, Doktortitel und die aktuelle Tätigkeit stehen irgendwo mittendrin versteckt.
Vermeiden kann man das, indem man den CV mit der aktuellen Tätigkeit beginnt und sich nach unten vorarbeitet. Dabei sind die letzten Jahre und die höchste Qualifikation auch entsprechend stärker zu betonen, als ein Schülerpraktikum in den Siebzigern. Wenn Sie zu den Tätigkeiten der letzten Jahre noch stichpunktartig ein paar Details schreiben, kann sich der Arbeitgeber ein gutes Bild vom aktuellen Stand der Dinge machen und Sie besser einschätzen. Für umfassende Berichte über erfolgreiche Projekte und Fachqualifikationen ist im CV kein Platz. Wenn der CV länger als zwei Seiten wird, sollte man darüber nachdenken, ein Tätigkeitsprofil anzulegen, das bei Bedarf Detailinformationen zu einzelnen Fähigkeiten beinhaltet.
Wie genau brauchen Sie es?
Niemand ist an einem Tagebuch interessiert. Taggenaue Angaben sind also überflüssig. Wenn Sie mehrere Jahre einer Tätigkeit nachgingen, die eventuell sogar schon länger zurückliegt, dann reicht die Angabe der Jahre. Beispiel: 2000 – 2005 Angesteller bei Firma xy
Bei kürzeren Tätigkeiten, Projekten usw. kann eine monatsweise Angabe sinnvoll sein. Speziell, wenn das Ende der Tätigkeit kurz vor oder nach dem Jahreswechsel stattfindet.
Denn Nov. 2000 – Januar 2001 ist eben NICHT: 2000 – 2001.
Krankheit, Scheidung, Knast?
Haben alle nix in der Bewerbung zu suchen. Wichtig ist doch: Was können Sie, was bieten Sie dem Arbeitgeber? Ihre Leidensgeschichte gehört nicht dazu.
Man kann natürlich durch die Wortwahl auch problematische Dinge entsprechend aufhübschen, wenn man es unbedingt will.
Beispiel:
Aus arbeitslos wird arbeitsuchend
Aus Hausfrau wird Elternzeit
Aus Nebentätigkeit wird eine zusätzliche Erfahrung
usw.
Bild, oder kein Bild?
Das ist Geschmackssache. Wenn Sie sich für eine Führungsposition bewerben, sollten Sie ein etwas größeres Foto wählen, das auf dem Deckblatt besser aufgehoben ist. Wenn Sie auf das Deckblatt verzichten, dann kommt das Foto mit auf den Lebenslauf. (Oben rechts ist da ja der Klassiker) Entscheiden Sie selbst, oder holen Sie sich Rat beim Profi.
Am Ende?
Da steht immer die Unterschrift. Auf Papier handschriftlich mit Tinte oder Kuli. Bei der Online Bewerbung reicht es, den Namen mit ins Dokument zu schreiben. Wenn Sie technisch bewandert sind, ist da auch ein Scan Ihrer Unterschrift denkbar.
Besonders clever!
Das Märchen vom lückenlosen Lebenslauf ist nicht mehr zeitgemäß. Es kommt nicht drauf an, dass es KEINE Lücke gibt, sondern dass es keine offenen Fragen gibt. Eine zweimonatige Arbeitslosigkeit oder ein Job, den Sie in der Probezeit nach 4 Wochen abgebrochen haben, weil der Chef ein Idiot war, muss nicht auftauchen. Ihren mehrjährigen Aufenthalt in der JVA können Sie aber sicher nicht beschönigen.